9.4. PREFIX und DESTDIR

PREFIX bestimmt, an welche Stelle der Port installiert werden soll. In der Regel ist dies/usr/local oder /opt, was jedoch anpassbar ist. Ihr Port muss sich an diese Variable halten.

DESTDIR, wenn es vom Benutzer gesetzt wird, bestimmt die alternative Umgebung (in der Regel eine Jail oder ein installiertes System, welches an anderer Stelle als / eingehängt ist). Ein Port wird unter DESTDIR/PREFIX installiert und registriert sich in der Paket-Datenbank unter DESTDIR/var/db/pkg. Da DESTDIR mittels eines chroot(8)-Aufrufs vom Ports-System automatisch gesetzt wird, brauchen Sie keine Änderungen oder besondere Pflege für DESTDIR-konforme Ports.

Der Wert von PREFIX wird auf LOCALBASE gesetzt (Standard ist /usr/local). Falls USE_LINUX_PREFIX gesetzt ist, wird PREFIX LINUXBASE annehmen (Standard ist /compat/linux).

Die Vermeidung der hart kodierten Angaben von /usr/local oder /usr/X11R6 im Quelltext wird den Port viel flexibler machen und erleichtert es die Anforderungen anderer Einsatzorte zu erfüllen. Für X-Ports, die imake benutzen, geschieht dies automatisch; andernfalls kann dies erreicht werden, indem alle Angaben von /usr/local (oder /usr/X11R6 für X-Ports, die nicht imake benutzen) in den verschiedenen Makefiles im Port ersetzt werden, um ${PREFIX} zu lesen, da diese Variable automatisch an jede Stufe des Build- und Install-Prozesses übergeben wird.

Vergewissern Sie sich bitte, dass Ihre Anwendung nichts unter /usr/local an Stelle von PREFIX installiert. Um dies festzustellen, können Sie folgendes machen:

# make clean; make package PREFIX=/var/tmp/`make -V PORTNAME`

Wenn etwas außerhalb von PREFIX installiert wird, so gibt der Prozess der Paketerstellung eine Meldung aus, dass es die Dateien nicht finden kann.

Dies prüft nicht das Vorhandensein eines internen Verweises oder die richtige Verwendung von LOCALBASE für Verweise auf Dateien anderer Ports. Das Testen der Installation in /var/tmp/`make -V PORTNAME` würde dies erledigen.

Die Variable PREFIX kann in Ihrem Makefile oder der Umgebung des Benutzers neu gesetzt werden. Allerdings wird für einzelne Ports dringend davon abgeraten diese Variable in den Makefiles direkt zu setzen.

Verweisen Sie bitte außerdem auf Programme/Dateien von anderen Ports durch die oben erwähnten Variablen und nicht mit den eindeutigen Pfadnamen. Wenn Ihr Port zum Beispiel vom Makro PAGER erwartet, dass es den vollständigen Pfadnamen von less enthält, benutzen Sie folgendes Compiler-Flag:

-DPAGER=\"${LOCALBASE}/bin/less\"
anstatt -DPAGER=\"/usr/local/bin/less\". Somit ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass es auch funktioniert, wenn der Administrator den ganzen /usr/local-Baum an eine andere Stelle verschoben hat.


Fragen zum FreeBSD Ports-System richten Sie bitte an <ports@FreeBSD.org>, Fragen zu diesem Dokument hingegen an <de-bsd-translators@de.FreeBSD.org>.