Kapitel 9. Übersetzungen

Übersetzt von Johann Kois.

Dieses Kapitel enthält die FAQ für die Übersetzung der FreeBSD Dokumentation (FAQ, Handbuch, Artikel, Manualpages und sonstige Dokumente) in andere Sprachen.

Es beruht sehr stark auf den Übersetzungs-FAQ des FreeBSD German Documentation Projects, die ursprünglich von Frank Gründer geschrieben und danach von Bernd Warken ins Englische übersetzt wurden.

Diese FAQ wird vom Documentation Engineering Team gepflegt.

9.1. Warum eine FAQ?
9.2. Was bedeuten die Abkürzungen i18n und l10n?
9.3. Gibt es eigene Mailinglisten für Übersetzer?
9.4. Werden noch Übersetzer benötigt?
9.5. Welche Sprachen muss ich dafür kennen/können?
9.6. Welche Software wird benötigt?
9.7. Wie finde ich heraus, ob noch jemand Teile der Dokumentation in die gleiche Sprache übersetzt?
9.8. Niemand übersetzt in meine Sprache. Was soll ich machen?
9.9. Ich habe ein Dokument übersetzt. Wo soll ich es hinschicken?
9.10. Ich arbeite als einziger an der Übersetzung in diese Sprache, wie versende ich meine Übersetzungen?
9.11. Kann ich landes- oder sprachspezifische Informationen in meine Übersetzung aufnehmen?
9.12. Wie lassen sich sprachspezifische Zeichen darstellen?
9.13. Wie spricht man den Leser an?
9.14. Muss ich zusätzliche Informationen in meine Übersetzungen einbauen?

9.1. Warum eine FAQ?

Es melden sich immer mehr Leute auf der Mailingliste freebsd-doc, die Teile der FreeBSD Dokumentation in andere Sprachen übersetzen wollen. Diese FAQ soll die am häufigsten gestellten Fragen beantworten, damit möglichst rasch mit der Übersetzung begonnen werden kann.

9.2. Was bedeuten die Abkürzungen i18n und l10n?

i18n steht für internationalization (Internationalisierung), l10n für localization (Lokalisierung). Es handelt sich dabei um besser handhabbare Abkürzungen dieser Begriffe.

i18n kann als “i”, gefolgt von 18 Buchstaben, gefolgt von einem “n”, gelesen werden. Analog steht l10n für “l”, gefolgt von 10 Buchstaben, gefolgt von einem “n”.

9.3. Gibt es eigene Mailinglisten für Übersetzer?

Ja. Die verschiedenen Übersetzergruppen haben jeweils eigene Mailinglisten. Genauere Informationen finden Sie in der Liste der Übersetzungsprojekte. Diese Liste enthält die Mailinglisten und Internetseiten, die von den einzelnen Übersetzungsprojekten betrieben werden.

9.4. Werden noch Übersetzer benötigt?

Ja. Je mehr Leute an der Übersetzung arbeiten, desto schneller wird diese fertig, und umso schneller sind Änderungen im englischen Original auch in den übersetzten Dokumenten vorhanden.

Sie müsssen kein professioneller Dolmetscher sein, um dabei zu helfen.

9.5. Welche Sprachen muss ich dafür kennen/können?

Idealerweise haben Sie gute Kenntnisse in geschriebenem Englisch, außerdem sollten Sie natürlich fit in der Sprache sein, in die Sie übersetzen wollen.

Englisch ist allerdings nicht unbedingt nötig. Sie könnten beispielsweise auch die FAQ vom Spanischen ins Ungarische übersetzen.

9.6. Welche Software wird benötigt?

Es ist sehr empfehlenswert, eine lokale Kopie des FreeBSD Subversion-Repository (als Minimum den Dokumentationsteil) anzulegen. Dazu geben Sie den folgenden Befehl ein:

% svn checkout svn://svn.FreeBSD.org/doc/head/ head

Anmerkung: Damit dieser Befehl funktioniert, muss der Port devel/subversion installiert sein.

Sie sollten außerdem mit svn vertraut sein. Damit ist es möglich, festzustellen, was sich zwischen einzelnen Versionen eines Dokuments geändert hat.

Wenn Sie beispielsweise wissen wollen, was sich zwischen den Revisionen r33733 und r33734 der Datei en_US.ISO8859-1/books/fdp-primer/book.xml geändert hat, geben Sie den folgenden Befehl ein:

% svn diff -r33733:33734 en_US.ISO8859-1/books/fdp-primer/book.xml

9.7. Wie finde ich heraus, ob noch jemand Teile der Dokumentation in die gleiche Sprache übersetzt?

Die Übersetzungsseite des Documentation Projects listet alle Übersetzungs-Teams auf, die derzeit aktiv sind. Arbeitet bereits jemand an der Übersetzung in Ihre Sprache, so kontaktieren Sie dieses Team, damit Dokumente nicht unnötigerweise mehrfach übersetzt werden.

Wenn Ihre Sprache nicht aufgeführt ist, senden Sie bitte eine E-Mail an das FreeBSD documentation project. Vielleicht denkt ja jemand über eine Übersetzung nach, hat sich aber noch nicht dafür entschieden.

9.8. Niemand übersetzt in meine Sprache. Was soll ich machen?

Gratulation, Sie haben gerade das “FreeBSD Ihre-Sprache Documentation Translation Project” gestartet. Willkommen.

Entscheiden Sie zuerst, ob Sie die dafür nötige Zeit zur Verfügung haben. Da Sie als Einziger an der Übersetzung in Ihre Sprache arbeiten, sind Sie dafür verantwortlich, Ihre Arbeit zu veröffentlichen und die Arbeit von Freiwilligen, die Ihnen dabei helfen wollen, zu koordinieren.

Senden Sie eine E-Mail an die Mailingliste des Documentation Projects, in der Sie bekanntgeben, dass Sie an der Übersetzung der Dokumentation arbeiten, damit die Internetseiten aktualisiert werden können.

Gibt es in Ihrem Land einen FreeBSD-Spiegelserver, so sollten Sie den dafür Zuständigen kontaktieren und nachfragen, ob er Ihnen Speicherplatz oder E-Mailadressen für Ihr Projekt zur Verfügung stellen würde.

Danach wählen Sie ein Dokument aus und beginnen mit der Übersetzung. Am besten beginnen Sie mit kleineren Dateien, beispielsweise den FAQ oder einem der Artikel.

9.9. Ich habe ein Dokument übersetzt. Wo soll ich es hinschicken?

Das kommt darauf an. Wenn Sie bereits in einem Übersetzer-Team arbeiten (etwa dem japanischen oder dem deutschen Team), dann sollten Sie deren Richtlinien zum Umgang mit neuer Dokumentation folgen, die auf deren Internetseiten beschrieben werden.

Wenn Sie die einzige Person sind, die an der Übersetzung in eine Sprache arbeitet, oder wenn Sie für ein Übersetzungsprojekt verantwortlich sind, und Ihre Aktualisierungen an das FreeBSD Project übermitteln wollen, sollten Sie Ihre Übersetzungen dorthin senden (lesen Sie dazu auch die nächste Frage).

9.10. Ich arbeite als einziger an der Übersetzung in diese Sprache, wie versende ich meine Übersetzungen?

oder

Wir sind ein Übersetzer-Team, und wollen Dokumente versenden, die unsere Mitglieder übersetzt haben.

Stellen Sie zuerst sicher, dass Ihre Übersetzungen korrekt organisiert sind. Sie sollte sich also im existierenden Dokumentationsbaum befinden, und ohne Fehler bauen lassen.

Zurzeit wird die FreeBSD Dokumentation unterhalb des Verzeichnisses head/ gespeichert. Die direkten Unterverzeichnisse werden entsprechend der Sprachkodierung benannt, in der sie geschrieben sind. Diese Kodierung nach ISO639 finden Sie auf einem FreeBSD-System unter /usr/share/misc/iso639, vorausgesetzt, das System wurde nach dem 20. Januar 1999 gebaut.

Wenn in Ihrer Sprache mehrere Kodierungen (wie dies etwa für Chinesisch der Fall ist) vorhanden sind, existiert für jede Kodierung ein eigenes Unterverzeichnis.

Zuletzt existieren auch noch Verzeichnisse für die einzelnen Dokumente.

Die Verzeichnishierarchie für eine hypothetische schwedische Übersetzung könnte etwa so aussehen:

head/
    sv_SE.ISO8859-1/
                     Makefile
                     htdocs/
                           docproj/
                     books/
                           faq/
                               Makefile
                               book.xml

Bei sv_SE.ISO8859-1 handelt es sich um den Namen der Übersetzung in der lang.encoding Form. Beachten Sie auch, dass zum Bauen der Dokumentation zwei Makefiles notwendig sind.

Komprimieren Sie Ihre Übersetzungen mit tar(1) und gzip(1) und senden Sie sie an das FreeBSD Project.

% cd doc
% tar cf swedish-docs.tar sv_SE.ISO8859-1
% gzip -9 swedish-docs.tar

Legen Sie das Archiv swedish-docs.tar.gz irgendwo ab. Wenn Sie keinen eigenen Webspace haben (etwa weil Ihr Internetprovider Ihnen keinen zur Verfügung stellt), können Sie auch eine E-Mail an das Documentation Engineering Team schicken, um abzuklären, ob Sie die Datei auch als E-Mail schicken können.

In beiden Fällen sollten Sie mit send-pr(1) einen Bericht über den Versand der Dokumentation erstellen. Es ist sehr hilfreich, wenn Sie Ihre Übersetzung vorher korrekturlesen lassen und überprüfen, da es unwahrscheinlich ist, dass der Committer Ihre Sprache sehr gut beherrscht.

Danach wird jemand (meistens der Documentation Project Manager, derzeit ist dies das Documentation Engineering Team ) überprüfen, ob sich Ihre Übersetzungen problemlos bauen lassen. Dabei wird besonders auf folgende Punkte geachtet:

  1. Verwenden alle Dateien RCS-Strings (wie "ID")?

  2. Arbeitet make all im Verzeichnis sv_SE.ISO8859-1 korrekt?

  3. Funktioniert make install ohne Probleme?

Gibt es dabei Probleme, so wird die Person, die Ihren Beitrag durchsieht, sich wieder an Sie wenden, damit Sie das Problem beheben.

Treten keine Probleme auf, wird Ihre Übersetzung so rasch als möglich committed.

9.11. Kann ich landes- oder sprachspezifische Informationen in meine Übersetzung aufnehmen?

Wir bitten Sie, dies nicht zu tun.

Nehmen wir an, dass Sie das Handbuch ins Koreanische übersetzen und einen Abschnitt mit Händlerinformationen in das Handbuch aufnehmen wollen.

Es gibt keinen Grund, warum diese Information nicht auch in der englischen (oder der deutschen, oder der spanischen, oder der japanischen oder der …) Version vorhanden sein sollte. Es ist etwa denkbar, dass sich jemand mit englischer Muttersprache während eines Aufenthalts in Korea eine FreeBSD-Kopie kaufen möchte. Außerdem wird dadurch die weltweite Präsenz von FreeBSD verdeutlicht, was natürlich ebenfalls von Vorteil ist.

Wenn Sie also länderspezifische Informationen ergänzen wollen, sollten Sie dies zuerst in der englischen Version (mittels send-pr(1)) tun, und die Änderung anschließend in Ihre Sprache übersetzen.

Vielen Dank.

9.12. Wie lassen sich sprachspezifische Zeichen darstellen?

Nicht-ASCII-Zeichen innerhalb der Dokumentation werden durch SGML-Entities dargestellt.

Diese bestehen aus: Kaufmännischem Und (&), den Namen der Entity, und einem Strichpunkt (;).

Die Namen der Entities sind in ISO8879 definiert, die als Port textproc/iso8879 installiert werden kann.

Dazu einige Beispiele:

Entity: é

Darstellung: é

Beschreibung: Kleines “e” mit (akutem) Akzent

Entity: É

Darstellung: É

Beschreibung: Großes “E” mit (akutem) Akzent

Entity: ü

Darstellung: ü

Beschreibung: Kleines Umlaut-“u”

Nachdem Sie den iso8879-Port installiert haben, ist die vollständige Liste unter /usr/local/share/xml/iso8879 vorhanden.

9.13. Wie spricht man den Leser an?

In englischen Dokumenten wird der Leser mit “you” angesprochen, es wird nicht zwischen formeller/informeller Anrede unterschieden, wie dies in manchen anderen Sprachen der Fall ist.

Wenn Sie in eine Sprache übersetzen, die diese Unterscheidung trifft, verwenden Sie die Form, die auch in den anderen technischen Dokumentationen dieser Sprache verwendet wird. Für deutsche Versionen ist dies die dritte Person Plural (“Sie”).

9.14. Muss ich zusätzliche Informationen in meine Übersetzungen einbauen?

Ja.

Der Header der englischen Version jedes Textes sieht in etwa so aus:

<!--
     The FreeBSD Documentation Project

     $FreeBSD: head/en_US.ISO8859-1/books/faq/book.xml 38674 2012-04-14 13:52:52Z $

Das exakte Aussehen kann unterschiedlich sein, die Zeile mit $FreeBSD$ sowie der Ausdruck The FreeBSD Documentation Project sind allerdings immer enthalten. Beachten Sie, dass die Zeile mit $FreeBSD von Subversion automatisch expandiert wird, daher sollte an dieser Stelle in Ihren neuen Dokumenten nur $FreeBSD$ stehen.

Ihre übersetzten Dokumente sollten eine eigene $FreeBSD$-Zeile enthalten. Zusätzlich sollten Sie die Zeile mit The FreeBSD Documentation Project in The FreeBSD Ihre-Sprache Documentation Project ändern.

Außerdem sollten Sie eine weitere Zeile einfügen, die festlegt, auf welcher Version des englischen Originals Ihre Übersetzung basiert.

Die spanische Version dieser Datei könnte etwa so beginnen:

<!--
     The FreeBSD Spanish Documentation Project

     $FreeBSD: head/es_ES.ISO8859-1/books/faq/book.xml 38826 2012-05-17 19:12:14Z hrs $
     Original revision: r38674
-->

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