FreeBSD: Eine Open Source-Alternative zu Linux®

Dru Lavigne

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Das Ziel dieses Artikels ist es, einige der Funktionen und Vorzüge, die FreeBSD bietet, zu erläutern und an geeigneten Stellen mit denen von Linux® zu vergleichen. Dieses Dokument stellt damit einen Ausgangspunkt für diejenigen dar, die sich für Open Source-Alternativen zu Linux interessieren.

Übersetzt von Fabian Ruch.


Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Merkmale von FreeBSD
3. Sicherheit
4. Hilfestellung
5. Vorteile durch die Wahl von FreeBSD
6. Fazit

1. Einleitung

FreeBSD ist ein UNIX®-ähnliches Betriebssystem, das auf der Berkeley Software Distribution (BSD) basiert. Während FreeBSD und Linux häufig als sehr ähnlich empfunden werden, gibt es doch Unterschiede:

  1. Linux selbst ist ein Kernel. Distributionen (z.B. Red Hat, Debian, SUSE) stellen dem Benutzer ein Installationswerkzeug und Programme zur Verfügung. Auf der Linux-Projektseite befindet sich eine Auflistung verschiedener Distributionen mit mehr als 300 Einträgen. Während dem Benutzer ein Höchstmaß an Flexibilität geboten wird, erhöht das Bestehen dieser Vielzahl an Distributionen auch die Schwierigkeit, die eigenen Kenntnisse von einer Distribution auf eine andere zu übertragen. Distributionen unterscheiden sich nicht nur in der Einfachheit der Installation und der zur Verfügung stehenden Programme, sie unterscheiden sich auch in der Verzeichnisstruktur, in den verfügbaren Shells und Window Managern sowie in den Vorgehensweisen bei der Installation und Aktualisierung von Software.

    FreeBSD ist ein komplettes Betriebssystem (Kernel und Userland) mit einem hoch angesehenem Erbe, das bis in die Wurzeln der UNIX-Entwicklung [1] zurückreicht. Da der Kernel und die bereitgestellten Programme unter der Aufsicht desselben Release Engineering Teams stehen, ist die Wahrscheinlichkeit gering, dass Inkompatibilitäten zwischen Bibliotheken auftreten. Mit Sicherheitslücken kann sich das Security Team zeitnah befassen. Wenn neue Programm- oder Kernel-Funktionen hinzugefügt werden, braucht der Benutzer nur die Release Notes lesen, die auf der FreeBSD-Projektseite veröffentlicht werden.

  2. FreeBSD verfügt über eine großen und gut organisierten Entwicklerstamm, der gewährleistet, dass Änderungen auf schnelle und geregelte Art und Weise durchgeführt werden. Dazu gehören mehrere tausend Entwickler, die regelmäßig Code beisteuern, von denen jedoch nur etwa 300 ein sogenanntes Commit Bit besitzen, das es ihnen erlaubt, direkt Änderungen am Kernel, den Programmen und der offiziellen Dokumentation durchzuführen. Das Release Engineering Team ist zuständig für die Qualitätssicherung und das Security Team für die Behandlung von Sicherheitsproblemen. Des Weiteren existiert eine gewählte Core Group, die aus 8 Senior Committern besteht und die Gesamtleitung des Projekts übernimmt.

    Im Gegensatz dazu müssen Änderungen am Linux-Kernel erst vom Kernel Source Maintainer Linus Torvalds bewilligt werden. Wie Änderungen an Distributionen erfolgen, kann von Projekt zu Projekt stark variieren und ist abhängig von der Größe des jeweiligen Entwicklerstamms sowie dessen Organisation.

  3. Während FreeBSD und Linux beide ein Open Source-Lizenzmodell verwenden, weichen die tatsächlichen Lizenzen voneinander ab. Der Linux-Kernel steht unter der GPL-Lizenz, FreeBSD dagegen unter der BSD-Lizenz. Diese und andere Open Source-Lizenzen sind auf der Website der Open Source-Initiative näher beschrieben.

    Die Philosophie hinter der GPL will sicherstellen, dass lizenzierter Code Open Source bleibt. Dies wird bewerkstelligt, indem die Verteilung von solchem Code eingeschränkt ist. Dagegen enthält die BSD-Lizenz keine vergleichbaren Einschränkungen, wodurch jeder die Freiheit hat, lizenzierten Code Open Source zu belassen oder für ein proprietäres kommerzielles Produkt zu schließen [2] Stabilen und sicheren Code unter die BSD-Lizenz zu stellen ermöglicht, dass viele Betriebssysteme wie Mac OS X auf FreeBSD-Code basieren. Daneben bedeutet die Nutzung von Code unter der BSD-Lizenz in eigenen Projekten auch, dies tun zu können, ohne Angst vor einer zukünftigen gesetzlichen Haftung haben zu müssen.

Fußnoten

[1]

FreeBSD-Historie

[2]

Übersicht über die Vorzüge der beiden Lizenzen GPL und BSDL, ohne Partei zu beziehen.

Wenn Sie Fragen zu FreeBSD haben, schicken Sie eine E-Mail an <de-bsd-questions@de.FreeBSD.org>.
Wenn Sie Fragen zu dieser Dokumentation haben, schicken Sie eine E-Mail an <de-bsd-translators@de.FreeBSD.org>.