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In der Open Source-Welt steht das Wort “Linux” oft synonym für “Betriebssystem”, obwohl es nicht das einzige frei verfügbare Betriebssystem ist. Laut Internet Operating System Counter liefen im April 1999 weltweit 31,3 Prozent der vernetzten Rechner unter Linux, 14,6 Prozent liefen hingegen unter BSD UNIX®. Einige der weltweit größten Internetdienstleister, darunter Yahoo!, verwenden BSD. Der im Jahre 1999 weltgrößte FTP-Server ftp.cdrom.com (inzwischen abgeschaltet) verwendete BSD, um täglich 1,4 Terabyte an Daten zu übertragen. Hier geht es offensichtlich nicht um einen Nischenmarkt, BSD ist vielmehr ein gut gehütetes Geheimnis.
Worin besteht nun dieses Geheimnis? Warum ist BSD nicht bekannter? Dieser Artikel versucht, diese und andere Fragen zu beantworten.
Unterschiede zwischen BSD und Linux werden in diesem Artikel kursiv dargestellt.
Übersetzt von Fabio Tosques.
BSD steht für “Berkeley Software Distribution”, also für die Verbreitung des Quellcodes der University of California, Berkeley, und war ursprünglich als Erweiterung für ein von AT&T's Research entwickeltes UNIX Betriebssystem gedacht. Verschiedene Open Source-Projekte beruhen auf dieser, als 4.4BSD-Lite bekannten Quellcodeausgabe. In dieser Ausgabe sind auch Softwarepakete anderer Open Source-Projekte, insbesondere jene des GNU-Projekts, enthalten. Das komplette Betriebssystem umfasst:
Den BSD-Kernel, der sich um Prozessscheduling, Speichermanagement, die Unterstützung mehrerer Prozessoren (symmetric multi-processing, SMP), Gerätetreiber und anderes mehr kümmert.
Im Gegensatz zum Linux-Kernel gibt es verschiedene BSD-Kernel mit unterschiedlichen Fähigkeiten.
Die C-Bibliothek, die grundlegende API des Systems.
Die C-Bibliothek von BSD basiert auf Berkeley-Code und nicht auf Code des GNU-Projekts.
Nützliche Programme wie Shells, Programme für Dateioperationen, Compiler und Linker.
Einige Programme stammen aus dem GNU-Projekt, andere hingegen nicht.
Das X Window-System für die grafische Benutzeroberfläche.
Bei den meisten BSD-Versionen wird das X Window-System eingesetzt und zwar die Version des X.org-Projekts. FreeBSD erlaubt es dem Benutzer, aus einer grossen Anzahl an Desktop-Umgebungen zu wählen, wie beispielsweise Gnome, KDE oder Xfce. Ebenso gibt es leichtgewichtige Window-Manager wie Openbox, Fluxbox oder Awesome.
Viele weitere Programme und Werkzeuge.
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