11.3. Mathematica® installieren

Für Mathematica 5.x aktualisiert von Boris Hollas.

Dieses Dokument beschreibt die Installation der Linux-Version von Mathematica® 5.x auf einem FreeBSD-System.

Die Linux-Version von Mathematica oder Mathematica für Studenten kann direkt von Wolfram unter http://www.wolfram.com/ bestellt werden.

11.3.1. Den Mathematica-Installer starten

Zuerst müssen Sie FreeBSD mitteilen, dass die Linux-Binärversion von Mathematica die Linux-ABI verwendet. Dies erreichen Sie am einfachsten, indem Sie die Standard-ELF-Kennzeichnung für alle ungekennzeichneten Binärdateien auf Linux festlegen:

# sysctl kern.fallback_elf_brand=3

Danach wird FreeBSD annehmen, dass alle ungekennzeichneten ELF-Binärdateien die Linux-ABI verwenden und es wäre nun möglich, das Installationsprogramm direkt von der CD-ROM zu starten.

Unter FreeBSD müssen allerdings die Datei MathInstaller in ein lokales Verzeichnis Ihrer Festplatte kopieren:

# mount /cdrom
# cp /cdrom/Unix/Installers/Linux/MathInstaller /LokalesVerzeichnis/

In dieser Datei ersetzen Sie in der ersten Zeile den Wert /bin/sh durch /compat/linux/bin/sh. Dadurch wird sichergestellt, dass der Installer von der Linux-Version von sh(1) aufgerufen wird. Danach ersetzen Sie durch das im nächsten Abschnitt zu findende Skript oder über einen Texteditor alle Vorkommen von Linux) durch FreeBSD). Dadurch ist es dem Mathematica-Installer möglich, durch den Einsatz von uname -s das Betriebssystem zu bestimmen. FreeBSD wird dabei als Linux-artiges Betriebssystem behandelt. Durch den Aufruf von MathInstaller kann Mathematica anschließend installiert werden.

11.3.2. Die Mathematica-Programmdateien anpassen

Das von Mathematica während der Installation erzeugte Shell-Skript muss angepasst werden, bevor Sie es einsetzen können. Wenn Sie die Mathematica-Programmdateien unter /usr/local/bin installieren, finden Sie in diesem Verzeichnis die symbolische Links math, mathematica, Mathematica, sowie MathKernel. In jeder dieser Dateien müssen Sie jedes Vorkommen von Linux) durch FreeBSD) ersetzen (entweder über einen Texteditor oder durch das folgende Shellskript):

#!/bin/sh
cd /usr/local/bin
for i in math mathematica Mathematica MathKernel
  do sed 's/Linux)/FreeBSD)/g' $i > $i.tmp
  sed 's/\/bin\/sh/\/compat\/linux\/bin\/sh/g' $i.tmp > $i
  rm $i.tmp
  chmod a+x $i
done

11.3.3. Ihr Mathematica-Passwort anfordern

Wenn Sie Mathematica das erste Mal starten, werden Sie nach einem Passwort gefragt. Haben Sie noch kein Passwort von Wolfram erhalten, müssen Sie zuerst im Installationsverzeichnis mathinfo aufrufen, um Ihre “Rechner-ID” zu bestimmen. Diese Rechner-ID basiert ausschließlich auf der MAC-Adresse Ihrer ersten Netzwerkkarte. Daher ist es nicht möglich, Ihre Mathematica-Kopie auf verschiedenen Rechnern zu installieren.

Wenn Sie sich bei Wolfram registrieren (durch E-Mail, Telefon oder Fax), teilen Sie Ihre “Rechner-ID” mit und erhalten dafür ein aus Zahlengruppen bestehendes Passwort.

11.3.4. Das Mathematica-Frontend über ein Netzwerk ausführen

Mathematica verwendet einige spezielle Schriftarten, um Zeichen anzuzeigen, die in den Standardzeichensätzen nicht vorhanden sind (z.B. Integrale, Summen, griechische Buchstaben). Das X-Protokoll verlangt allerdings, dass diese Schriftarten lokal installiert sind. Das bedeutet, dass Sie diese Schriftarten von der CD-ROM oder von einem Rechner, auf dem Mathematica installiert ist, auf Ihren Rechner kopieren müssen. Diese Schriftarten befinden sich normalerweise in /cdrom/Unix/Files/SystemFiles/Fonts (Mathematica-CD) oder in /usr/local/mathematica/SystemFiles/Fonts (Festplatte). Die aktuellen Schriftarten befinden sich dabei in den Unterverzeichnissen Type1 und X. Um diese Schriftarten zu verwenden, gibt es mehrere Möglichkeiten, die nun beschrieben werden:

Die erste Möglichkeit besteht darin, die Schriftarten in eins der bereits existierenden Schriftartenverzeichnisse unter /usr/X11R6/lib/X11/fonts zu kopieren. Dies bedeutet, dass Sie fonts.dir editieren müssen, indem Sie die Schriftnamen hinzufügen und die Anzahl der Schriftarten in der ersten Zeile ändern. Alternativ ist es auch möglich, im Verzeichnis, in das Sie die Schriftarten kopiert haben, das Kommando mkfontdir(1) auszuführen.

Die zweite Möglichkeit, besteht darin, die Verzeichnisse nach /usr/X11R6/lib/X11/fonts zu kopieren:

# cd /usr/X11R6/lib/X11/fonts
# mkdir X
# mkdir MathType1
# cd /cdrom/Unix/Files/SystemFiles/Fonts
# cp X/* /usr/X11R6/lib/X11/fonts/X
# cp Type1/* /usr/X11R6/lib/X11/fonts/MathType1
# cd /usr/X11R6/lib/X11/fonts/X
# mkfontdir
# cd ../MathType1
# mkfontdir

Nun fügen Sie die neuen Schriftartenverzeichnisse in Ihren Pfad ein:

# xset fp+ /usr/X11R6/lib/X11/fonts/X
# xset fp+ /usr/X11R6/lib/X11/fonts/MathType1
# xset fp rehash

Wenn Sie den Xorg-Server verwenden, können Sie die Schriftarten-Verzeichnisse automatisch laden lassen, wenn Sie sie in Ihrer xorg.conf angeben.

Wenn Sie noch kein /usr/X11R6/lib/X11/fonts/Type1-Verzeichnis haben, können Sie das MathType1-Verzeichnis im vorherigen Beispiel in Type1 umbenennen.

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