Neue Benutzer suchen oft ein komplettes Office-Paket oder eine leicht zu bedienende Textverarbeitung. Einige Benutzeroberflächen wie KDE enthalten zwar ein Office-Paket, diese werden in der Standardeinstellung unter FreeBSD aber nicht installiert. Unabhängig von der verwendeten Benutzeroberfläche können Sie diverse Office-Pakete aber jederzeit über die Ports-Sammlung installlieren.
Dieser Abschnitt behandelt die nachstehenden Anwendungen:
Anwendung | Ressourcenbedarf | Installationsaufwand aus den Ports | wichtige Abhängigkeiten |
---|---|---|---|
KOffice | niedrig | hoch | KDE |
AbiWord | niedrig | niedrig | Gtk+ oder GNOME |
The Gimp | niedrig | hoch | Gtk+ |
OpenOffice.org | hoch | enorm | JDK™, Mozilla |
LibreOffice | etwas hoch | enorm | Gtk+, KDE/ GNOME oder JDK |
Die KDE-Gemeinschaft stellt ein Office-Paket bereit, das auch außerhalb von KDE eingesetzt werden kann. Es besteht aus vier, von anderen Office-Paketen bekannten, Komponenten: KWord ist die Textverarbeitung, KSpread die Tabellenkalkulation, mit KPresenter werden Präsentationen erstellt und Kontour ist ein Zeichenprogramm.
Stellen Sie vor der Installation des neusten KOffice sicher, dass Sie eine aktuelle Version von KDE besitzen.
Mit dem folgenden Kommando installieren Sie das KOffice-Paket für KDE4:
# pkg_add -r koffice-kde4
Wenn das Paket nicht zur Verfügung steht, benutzen Sie bitte die Ports-Sammlung. Wenn Sie beispielsweise KOffice für KDE4 installieren wollen, setzen Sie die nachstehendenen Befehle ab:
# cd /usr/ports/editors/koffice-kde4 # make install clean
AbiWord ist eine freie Textverarbeitung, die ähnlich wie Microsoft® Word ist. Sie können damit Artikel, Briefe, Berichte, Notizen usw. verfassen. Das Programm ist sehr schnell, besitzt viele Funktionen und ist sehr benutzerfreundlich.
AbiWord kann viele Dateiformate, unter anderem nicht offene wie .doc von Microsoft, importieren und exportieren.
Das AbiWord-Paket installieren Sie wie folgt:
# pkg_add -r AbiWord
Sollte das Paket nicht zur Verfügung stehen, können Sie das Programm mit der Ports-Sammlung, die zudem aktueller als die Pakete ist, übersetzen. Gehen Sie dazu folgendermaßen vor:
# cd /usr/ports/editors/AbiWord # make install clean
The GIMP ist ein sehr ausgereiftes Bildverarbeitungsprogramm mit dem Sie Bilder erstellen oder retuschieren können. Sie können es sowohl als einfaches Zeichenprogramm als auch zum retuschieren von Fotografien benutzen. Das Programm besitzt eine eingebaute Skriptsprache und es existieren sehr viele Plug-Ins. The GIMP kann Bilder in zahlreichen Formaten lesen und speichern und stellt Schnittstellen zu Scannern und grafischen Tabletts zur Verfügung.
Sie installieren das Paket mit dem nachstehenden Befehl:
# pkg_add -r gimp
Benutzen Sie die Ports-Sammlung, wenn Ihr FTP-Server das Paket nicht bereitstellt. Im Verzeichnis graphics finden Sie das Handbuch The Gimp Manual. Sie können alles mit den folgenden Befehlen installieren:
# cd /usr/ports/graphics/gimp # make install clean # cd /usr/ports/graphics/gimp-manual-pdf # make install clean
Anmerkung: Die Entwickler-Version von The GIMP finden Sie im Verzeichnis graphics der Ports-Sammlung. Das Handbuch ist im HTML-Format ( graphics/gimp-manual-html) erhältlich.
OpenOffice.org enthält alles, was von einem Office-Paket erwartet wird: Textverarbeitung, Tabellenkalkulation, Präsentation und ein Zeichenprogramm. Die Bedienung gleicht anderen Office-Paketen und das Programm kann zahlreiche Dateiformate importieren und exportieren. Es gibt lokalisierte Versionen mit angepassten Menüs, Rechtschreibkontrollen und Wörterbüchern.
Die Textverarbeitung von OpenOffice.org speichert Dateien im XML-Format. Dadurch wird die Verwendbarkeit der Dateien auf anderen Systemen erhöht und die Handhabung der Daten vereinfacht. Die Tabellenkalkulation besitzt eine Makrosprache und eine Schnittstelle zu Datenbanken. OpenOffice.org läuft auf Windows®, Solaris™, Linux, FreeBSD und Mac OS® X. Weitere Informationen über OpenOffice.org finden Sie auf der OpenOffice.org Website. Spezifische Informationen für FreeBSD finden Sie auf der Webseite FreeBSD OpenOffice.org Porting Team. Von dort können Sie auch direkt das OpenOffice-Paket herunterladen.
OpenOffice.org installieren Sie wie folgt:
# pkg_add -r openoffice.org
Anmerkung: Diese Art der Installation sollte mit einer -RELEASE-Version funktionieren. Verwenden Sie eine andere Version, sollten Sie die Internetseite des FreeBSD OpenOffice.org Porting Teams besuchen und das entsprechende Paket herunterladen und über pkg_add(1) installieren, wobei Sie zwischen der aktuellen Version und der Entwicklerversion wählen können.
Nachdem das Paket installiert ist, müssen Sie lediglich folgenden Befehl eingeben, um OpenOffice.org zu starten:
% openoffice.org
Anmerkung: Nach dem ersten Start werden Ihnen einige Fragen gestellt. Außerdem wird in Ihrem Heimatverzeichnis der neue Unterordner .openoffice.org angelegt.
Falls die OpenOffice.org-Pakete nicht zur Verfügung stehen, können Sie immer noch die Ports-Sammlung benutzen. Beachten Sie aber bitte, dass Sie sehr viel Plattenplatz und Zeit benötigen, um die Quellen zu übersetzen.
# cd /usr/ports/editors/openoffice-3 # make install clean
Anmerkung: Wenn Sie ein lokalisierte Version bauen wollen, ersetzen Sie den letzten Befehl durch die folgende Zeile:
# make LOCALIZED_LANG=Ihre_Sprache install cleanDabei ersetzen Sie Ihre_Sprache durch den korrekten ISO-Code. Eine Liste der unterstützten Codes enthält die Datei files/Makefile.localized, die sich im Portsverzeichnis befindet.
Nachdem die Installation abgeschlossen ist, können Sie OpenOffice.org durch folgenden Befehl starten:
% openoffice.org
LibreOffice ist ein als freie Software verfügbares Office-Paket, welches von The Document Foundation entwickelt wird, das mit anderen grossen Office-Paketen kompatibel ist und auf einer Vielzahl von Plattformen lauffähig ist. Es ist ein Fork von OpenOffice.org unter neuem Namen, der alle notwendigen Anwendungen in einem kompletten Büroanwendungspaket enthält: eine Textverarbeitung, eine Tabellenkalkulation, ein Präsentationsmanager, ein Zeichenprogramm, ein Datenbankmanagementprogramm und ein Werkzeug zum Erstellen und Bearbeiten von mathematischen Formeln. Es steht in einer Reihe von Sprachen zur Verfügung; die Internationalisierung wurde auf die Oberfläche, Rechtschreibkorrektur und die Wörterbücher ausgeweitet.
Das Textverarbeitungsprogramm von LibreOffice benutzt ein natives XML-Dateiformat für erhöhte Portabilität und Flexibilität. Die Tabellenkalkulation enthält eine Makrosprache und kann mit externen Datenbanken Verbindungen herstellen. LibreOffice ist bereits stabil genug und läuft nativ auf Windows, Linux, FreeBSD und Mac OS X. Weitere Informationen zu LibreOffice können auf der LibreOffice Webseite abgerufen werden.
Um LibreOffice als Paket zu installieren, geben Sie folgenden Befehl ein:
# pkg_add -r libreoffice
Anmerkung: Dies sollte funktionieren, wenn Sie eine -RELEASE-Version von FreeBSD einsetzen.
Sobald das Paket installiert ist, geben Sie das folgende Kommando ein, um LibreOffice zu starten:
% libreoffice
Anmerkung: Während des ersten Starts werden Sie ein paar Fragen gestellt bekommen und es wird ein Verzeichnis .libreoffice in Ihrem Heimatverzeichnis erstellt.
Wenn die LibreOffice-Pakete nicht verfügbar sind, haben Sie immer noch die Möglichkeit, den Port zu verwenden. Jedoch müssen Sie bedenken, dass dies eine Menge Speicherplatz benötigt und viel Zeit in Anspruch nimmt, bis der Port fertig gebaut ist.
# cd /usr/ports/editors/libreoffice # make install clean
Anmerkung: Wenn Sie eine Version in Ihrer Sprache bauen möchten, ersetzen Sie das vorhergehende Kommando mit dem folgenden:
# make LOCALIZED_LANG=ihre_Sprache install cleanSie müssen ihre_Sprache mit dem richtigen ISO-Code für ihre Sprache ersetzen. Eine Liste von unterstützten Sprachcodes sind im Makefile des Ports als pre-fetch-Target verfügbar.
Sobald dies abgeschlossen ist, kann LibreOffice mit dem folgenden Befehl gestartet werden:
% libreoffice
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